26. September 2025

Die KI-gestützte Insolvenzkanzlei: Ein Ausblick

Wie künstliche Intelligenz die Arbeit von Insolvenzverwaltern revolutioniert und neue Standards für Effizienz, Qualität und Skalierbarkeit setzt.

Die KI-gestützte Insolvenzkanzlei: Ein Ausblick
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Im letzten Beitrag Die digitale Insolvenzkanzlei: Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil haben wir aufgezeigt, welche digitalen Lösungen heute bereits zur Verfügung stehen und wie diese die Abläufe in Kanzleien deutlich effizienter machen – von der Aktenorganisation bis hin zur digitalen Kommunikation mit Verfahrensbeteiligten.

Doch Digitalisierung ist nur der Anfang. Der nächste logische Schritt heißt: Künstliche Intelligenz. Sie verspricht nicht nur Effizienzsteigerung, sondern auch völlig neue Formen der Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick in die nahe Zukunft der Insolvenzverwaltung – und zeigen, wie die KI-gestützte Insolvenzkanzlei Realität wird.

Die Zukunft ist digital – und intelligent

Wer heute in einer Insolvenzkanzlei arbeitet, weiß: Der administrative Aufwand ist enorm. Vom Eingang des Verfahrens bis zur letzten Gläubigerauszahlung fallen unzählige Arbeitsschritte an – viele davon sind wiederkehrend, regelbasiert und zeitintensiv. Die Digitalisierung hat diese Prozesse in den letzten Jahren bereits optimiert. Doch jetzt steht der nächste große Entwicklungssprung an: Künstliche Intelligenz.

KI kann dort helfen, wo strukturierte Informationen verarbeitet und Entscheidungen vorbereitet werden müssen – und das in einer Geschwindigkeit, die manuell kaum erreichbar ist. Dabei geht es nicht darum, Menschen zu ersetzen, sondern sie zu entlasten: Sachbearbeiter gewinnen Zeit für das, was wirklich zählt – fundierte Entscheidungen, individuelle Einschätzungen, komplexe Fragestellungen.

Wie könnte die KI-gestützte Insolvenzkanzlei aussehen?

In einer modernen Kanzlei arbeiten Mensch und Maschine nicht gegeneinander, sondern miteinander. KI-gestützte Tools übernehmen Routinetätigkeiten, liefern Entscheidungsgrundlagen und strukturieren Informationen vor. Der Mensch bleibt dabei in der Verantwortung und trifft die finale Entscheidung.

Stellen Sie sich vor: Neue Forderungsdokumente werden automatisch im Dokumentenmanagementsystem zugeordnet und analysiert. Ein intelligenter Assistent schlägt Ihnen die passende Einordnung vor, extrahiert die relevanten Inhalte für die Insolvenztabelle und erkennt Unstimmigkeiten sofort. Auch in der Prüfung von Abtretungen, Fristen oder Sicherungsrechten kann KI helfen, Informationen schneller bereitzustellen. Die eigentliche rechtliche Bewertung bleibt natürlich beim Sachbearbeiter.

Eine solche Arbeitsweise bedeutet: weniger Klicks, weniger Fehler, weniger Papier – dafür mehr Struktur, mehr Überblick und eine effizientere Nutzung von Fachwissen.

Warum sich der Umstieg lohnt

Die Einführung KI-gestützter Prozesse bringt eine Vielzahl an Vorteilen mit sich. Und diese sind längst nicht nur technischer Natur:

  • Mehr Zeit für den Kern der Arbeit: Wer sich nicht mehr mit manuellen Zuordnungen oder Copy-Paste-Arbeit beschäftigen muss, hat mehr Kapazitäten für die eigentlichen juristischen Tätigkeiten.
  • Höhere Bearbeitungsgeschwindigkeit: Gerade bei Großverfahren mit hunderten oder tausenden Forderungen sorgt KI für spürbare Beschleunigung.
  • Weniger Stress für das Team: Klarere Prozesse, automatisierte Prüfmechanismen und strukturierte Abläufe senken die Belastung.
  • Höhere Datenqualität: Automatisierte Systeme verarbeiten Informationen konsistent und machen den Gesamtprozess nachvollziehbarer.
  • Zukunftssicherheit: Wer heute den Wandel gestaltet, ist morgen nicht von ihm überrascht.

Was heute schon möglich ist

Mit Legal Twin® hat stp.one bereits heute zwei Lösungen auf dem Markt, die den Einstieg in die KI-gestützte Insolvenzkanzlei ermöglichen:

  • Legal Twin® Forderungserfassung: Forderungsanmeldungen werden automatisch analysiert, strukturiert und zur richtigen Forderung zugeordnet. Die manuelle Erfassung wird durch eine intelligente Vorstrukturierung ersetzt – das spart Zeit und reduziert Fehler. 
  • Legal Twin® IK Verfahrensanlage Plus: Die intelligente Unterstützung bei der Eröffnung von IK-Verfahren. Eröffnungsbeschluss und IK-Antrag werden automatisch übernommen, ein digitaler Assistent führt durch die Eingabe – inklusive direkter Anbindung an die Deutsche Bank zur Kontoanlage.

Und was kommt als Nächstes?

Die Entwicklungen gehen weiter. stp.one arbeitet bereits an neuen Legal Twin® Modulen, die weitere Anwendungsfelder erschließen:

  • Legal Twin® Contract Insights: Liefert automatisch die wichtigsten Informationen aus Verträgen – etwa zur Abtretung, Sicherungsrechten oder Fristen.
  • Legal Twin® Smart Legal Research: Recherchiert automatisiert relevante Urteile und Fachliteratur und unterstützt so bei der rechtlichen Einschätzung.
  • Legal Twin® Digitale Schlussrechnung (in Planung): Automatische Verarbeitung von Belegen und Zuordnung zur Buchung, Erstellen von Buchungen und Überweisungen.

Fazit: Wer jetzt startet, hat die Nase vorn

Die KI-gestützte Insolvenzkanzlei ist kein Science-Fiction-Projekt mehr, sondern bereits Realität. Erste Module sind im Einsatz, die nächsten stehen bereit. Wer frühzeitig beginnt, sich mit den neuen Technologien vertraut zu machen, profitiert von höherer Effizienz, entlasteten Teams und einer zukunftssicheren Kanzleiorganisation.

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