2. Oktober 2025

Grenzüberschreitende Datentransfers - Die wachsende Welle der Datenschutzdurchsetzung

2025 steigen die Risiken bei internationalen Datentransfers durch strengere Aufsicht und hohe Bußgelder. Wer Transparenz schafft und moderne Compliance-Tools einsetzt, wandelt Datenschutz in einen Wettbewerbsvorteil.

Grenzüberschreitende Datentransfers - Die wachsende Welle der Datenschutzdurchsetzung
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Wie sicher sind Ihre internationalen Datenflüsse?

Ist Ihr Unternehmen auf die nächste Welle der Datenschutz-Durchsetzung vorbereitet? Kundendaten, HR-Informationen oder Lieferantendetails überschreiten täglich Grenzen und bilden das Rückgrat der digitalen Wirtschaft. 2025 zählen grenzüberschreitende Datenübermittlungen (“cross-border data transfers”) zu den komplexesten Herausforderungen für Rechts- und IT-Abteilungen. Das European Data Protection Board (EDPB) hat „KI & personenbezogene Daten“ als Schwerpunkt seiner koordinierten Durchsetzung benannt. Datenschutzvorgaben driften weltweit auseinander und KI-gestützte Verarbeitung nimmt rasant zu. Die europäischen Aufsichtsbehörden verhängten allein 2023 und 2024 Bußgelder in Milliardenhöhe; ein klares Signal für massiven Vollzugsdruck und steigende Risiken. Unternehmen stehen damit vor einer Privacy Enforcement Surge – einer Welle verstärkter Datenschutz-Durchsetzung bei internationalen Datenflüssen.

Worum geht es genau?

Hält Ihre Organisation den strengen DSGVO-Anforderungen stand? Die Verordnung erlaubt Übermittlungen in Drittstaaten nur, wenn ein angemessenes Schutzniveau gewährleistet ist. Seit dem EuGH-Urteil Schrems II (2020) reicht die Nutzung von Standardvertragsklauseln (SCCs) allein nicht mehr aus. Unternehmen müssen prüfen, ob im Empfängerland Behördenzugriffe drohen, und dies in Transfer Impact Assessments dokumentieren. Das 2023 geschaffene EU–U.S. Data Privacy Framework ist zwar eine neue Grundlage, aber rechtlich angreifbar und jederzeit aufhebbar. Deshalb braucht jedes Unternehmen ein klares Verständnis, wo Daten fließen, auf welcher Rechtsgrundlage und mit welchen Schutzmaßnahmen - von Verschlüsselung bis Pseudonymisierung. Besonders bei KI gilt strenge GDPR AI Compliance: Trainingsdaten, Modelle und Systeme müssen jederzeit DSGVO-konform bleiben.

Aktuelle DSGVO-Fälle

  • Meta (Facebook) erhielt 2023 ein Rekordbußgeld von 1,2 Mrd. € von der irischen Datenschutzbehörde. Grund war die jahrelange Übertragung von Daten europäischer Facebook-Nutzer in die USA auf Basis von SCCs ohne ausreichende Schutzmaßnahmen. Meta musste diese Datenexports einstellen.
  • Google Analytics wurde von mehreren EU-Aufsichtsbehörden als nicht DSGVO-konform erklärt, da der Dienst Daten in die USA übermittelte, wo kein gleichwertiger Schutz besteht. Nach Schrems II gilt dies ohne zusätzliche Garantien als unzulässig, sodass Unternehmen den Dienst abstellen oder umstellen mussten.
  • ChatGPT/OpenAI (2023): Nach einem Datenschutzvorfall mit Mängeln bei Transparenz, Rechtsgrundlage und Jugendschutz musste der Dienst in Italien offline gehen und nachgebessert werden. Ende 2024 folgte ein Bußgeld von 15 Mio. € wegen Verarbeitung personenbezogener Daten ohne transparente Rechtsgrundlage.

Was bedeutet das für Lieferketten und Verträge?

Unternehmen müssen Lieferketten und Dienstleister auf den Prüfstand stellen. Kaum ein Unternehmen arbeitet ohne externe Partner. Cloud-Services, Outsourcing und Softwareanbieter sind Teil fast jeder Lieferkette und oft im Ausland ansässig. Das Risiko: Verstößt ein Dienstleister gegen Datenschutzvorgaben, haften Sie mit. Deshalb sind klare Vertragsklauseln mit diesen entscheidend. Daher sollten Sie jetzt handeln:

  • Verträge aktualisieren: Nutzen Sie die aktuellen EU-SCCs und ergänzen Sie klare Pflichten zu Sicherheitsmaßnahmen.
  • Subunternehmer kontrollieren: Stellen Sie sicher, dass Weitergaben an Dritte nur mit Zustimmung und klaren Datenschutzklauseln entlang der gesamten Kette erfolgen.
  • Dokumentation aufbauen: Halten Sie nachweislich für die Aufsichtsbehörden fest, wohin Daten fließen und welche Schutzmaßnahmen greifen.

So behalten Sie die Kontrolle über Ihre Daten und zeigen Behörden Ihre Sorgfalt.

Wie kann Technologie helfen?

Manuelles Compliance-Management reicht längst nicht mehr aus. Moderne Tools automatisieren Datenschutz-Compliance und schaffen Transparenz und Sicherheit, indem sie Risiken reduzieren.

  • Compliance Maps visualisieren Datenflüsse von der EU bis zu Subdienstleistern im Ausland und zeigen durch Scans aller Systeme und Anwendungen, wohin personenbezogene Daten fließen (mögliche Drittstaatentransfers).
  • Monitoring prüft in Echtzeit, ob Transfers zulässig sind, und warnt bei Risiken.
  • Audit-Trails dokumentieren jede Übermittlung und liefern Belege für Aufsichtsbehörden (lückenlose Protokolle aller Datenzugriffe und Transfers).
  • Risikofrüherkennung: KI-gestützte Analysen identifizieren problematische Transfers frühzeitig, noch bevor sie kritisch werden.

Mit solchen Tools kann Datenschutz vom Risiko zur Chance werden. Unternehmen, die Technologien einsetzen, sichern ihre AI data privacy und steigern das Vertrauen von Kunden und Partnern.

Fazit

Internationale Datenflüsse sind für Unternehmen unverzichtbar. Doch 2025 verschärfen sich die Risiken. Verstöße beim grenzüberschreitenden Datentransfer können milliardenschwere Strafen, Betriebsunterbrechungen und erheblichen Vertrauensverlust nach sich ziehen. Mit proaktivem Handeln lassen sich diese Risiken vermeiden. Schaffen Sie Transparenz über alle Datenbewegungen, aktualisieren Sie Verträge und Prozesse rechtzeitig und schützen Sie sich technisch gegen unberechtigte Zugriffe. So verwandeln Sie Datenschutz-Compliance von einer lästigen Pflicht in einen Wettbewerbsvorteil, der das Vertrauen Ihrer Kunden und Partner stärkt.

 

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